So schützen Profis: Bewährte Methoden der Transportsicherung

Eine erstaunliche Statistik besagt: Fast 97,5 % aller Transporte pro Jahr kommen sicher und pünktlich bei den Empfängern an. Hierbei ist die Transportsicherung von erheblicher Bedeutung; sie bewahrt Waren vor Schäden und sorgt dafür, dass die gesamte Ladung während des Transports stabil bleibt.

Um einen effektiven Transportschutz zu gewährleisten, müssen Unternehmen zahlreiche gesetzliche Bestimmungen und Vorschriften beachten. Wer die Vorgaben nicht einhält, riskiert neben Sanktionen auch unzufriedene Kunden und finanzielle Einbußen. Deshalb verlassen sich Fachleute, insbesondere aus den Bereichen Automobil, Möbel, Medizin und Industrie, auf spezialisierte Sicherungsmittel und individuell angepasste Schutzmaßnahmen.

Ein weiterer Vorteil der richtigen Ladungssicherung ist, dass sie das Risiko minimiert, beschädigte Ware ersetzen zu müssen; dies trägt letztlich zu einer höheren Kundenzufriedenheit bei. Die bewährten Methoden, mit denen Profis ihre Transportgüter schützen, sind in diesem Artikel zu finden, der auch erläutert, warum die Transportsicherung weit über eine gesetzliche Pflicht hinausgeht.

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Weshalb Transportsicherung mehr als nur eine lästige Vorschrift ist

In Deutschland verursacht mangelhafte Ladungssicherung Schäden von 200 bis 300 Millionen Euro pro Jahr. Diese enorme Zahl zeigt, weshalb die Transportsicherung weit mehr ist als nur eine Vorschrift. Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Auswirkungen gefährdet ungesicherte Ladung auch Menschenleben und die Umwelt.

Gefahren beim Transport ohne Sicherung

Ungesicherte Fracht wird bei abrupten Bremsungen oder Ausweichaktionen zu einem Risiko, da sie sich wie ein Geschoss verhält. Auch kleine und leichte Objekte können durch einen Aufprall erhebliche Schäden verursachen. Besonders alarmierend ist: Rund 25 Prozent der Verkehrsunfälle im Schwerlastverkehr sind auf unzureichende Ladungssicherung zurückzuführen.

Im Jahr 2020 verzeichnete das Statistische Bundesamt insgesamt 537 Unfälle mit Personenschäden, die auf unzureichend gesicherte Ladung zurückzuführen waren. Diese Statistiken belegen, wie entscheidend es ist, die Ladung professionell zu sichern.

Rechtliche Grundlagen und Verpflichtungen

In Deutschland gibt es strenge gesetzliche Regelungen zur Ladungssicherung. Gemäß Paragraph 22 der Straßenverkehrsordnung (StVO) ist klar geregelt, dass die Ladung so zu sichern ist, dass sie selbst bei einer Vollbremsung oder plötzlichen Ausweichmanövern nicht verrutschen, umfallen oder herabfallen kann. Zusätzlich gelten weitere Vorschriften, wie die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) und die Richtlinien der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung.

Die Verantwortung für eine sichere Verladung liegt bei mehreren Akteuren: dem Fahrer, dem Verlader und dem Versender. Bei Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung sind nicht nur Bußgelder und Punkte in Flensburg möglich; verursacht man Personen- oder Sachschäden, können zudem zivil- und strafrechtliche Konsequenzen bis hin zu Freiheitsstrafen folgen. Die Verantwortung kann nicht einfach zwischen den Beteiligten abgetreten werden – sie müssen eng zusammenarbeiten.

Typische Schäden durch mangelnde Sicherung

Übliche Ursachen für Transportschäden sind:

  • Unzureichende Ladungssicherung oder Verpackung
  • Unzureichende oder falsche Kennzeichnung der transportierten Ware
  • Unpassende Wahl des Transportmittels

Solche Mängel haben nicht nur zur Folge, dass Waren beschädigt werden; sie gefährden auch Verkehrsteilnehmer durch herabfallende Gegenstände oder unkontrollierte Fahrzeugbewegungen. Gerade bei Lkw mit schwerem Ladegut kann eine falsche Sicherung fatale Folgen haben. Neben Sach- und Personenschäden können auch erhebliche Umweltschäden entstehen, besonders wenn gefährliche Güter transportiert werden.

Daher umfasst ein effektiver Transportschutz weit mehr als das Befolgen von gesetzlichen Vorgaben; er beinhaltet auch die Verantwortung für Menschen, Material und Umwelt. Die professionelle Ladungssicherung ist daher ein entscheidender Faktor für eine nachhaltige und sichere Logistik.

Die unverzichtbaren Sicherungsmittel auf einen Blick

Um Transporte professionell zu sichern, sind spezialisierte Hilfsmittel notwendig, die auf unterschiedliche Transportarten und Warentypen abgestimmt sind. Indem man diese Sicherungsmittel richtig kombiniert, kann man Transportschäden verhindern und die Sicherheit aller Beteiligten gewährleisten.

Zurrgurte und Spanngurte korrekt verwenden

Zurr- und Spanngurte sind essentiell, um schwere Lasten zu sichern. Diese Gurte aus robustem Polyester sind in unterschiedlichen Längen, Breiten und Tragfähigkeiten erhältlich und sichern Ladung zuverlässig. Ein kompletter Zurrgurt setzt sich aus Gurtband, Spannmechanismus und Endbeschlägen wie Haken oder Schlaufen zusammen, die eine schnelle und einfache Montage ermöglichen.

Es werden überwiegend zwei Spannmechanismen verwendet: Klemmschlösser, die durch einfaches Festziehen funktionieren, und Ratschen, die präzises Spannen über einen Hebelmechanismus ermöglichen.

Kantenschutz für sensible Kanten

Kantenschutzelemente - wie sie von Logistikunternehmen wie Baumgarten selbst hergestellt werden - sorgen dafür, dass Spanngurte oder Umreifungsbänder nicht in die Ladung einschneiden. Sie gleichen den Druck aus und bewahren empfindliche Stellen vor Schäden.

C-Schaumschutzecken aus PE-Schaum sind der ideale Schutz für Glas, Möbel und Elektronik, während stabile Kantenschutzleisten aus Vollpappe zuverlässig vor Druck- und Stoßbelastungen schützen. Diese Elemente, die man leicht anbringen kann und die wiederverwendbar sind, leisten einen erheblichen Beitrag zur Transportsicherheit.

Antirutschmatten und was sie bewirken

Antirutschmatten sind entscheidend, um den Reibungswiderstand zwischen Ladung und Ladefläche zu erhöhen. Diese bestehen aus rutschfestem Gummigranulat und werden zwischen der Ladung und der Ladefläche positioniert. Eine typische Ladefläche hat einen Reibbeiwert von etwa 0,2-0,4; mit Antirutschmatten kann dieser jedoch auf 0,6-0,9 erhöht werden.

Dank dieser Verbesserung wird das Risiko ungewollter Bewegungen während des Transports erheblich minimiert. Antirutschmatten sind besonders geeignet für empfindliche Güter und wirken effektiv in Kombination mit Spanngurten.

Stretchfolie sowie Umreifungsbänder

Die Sicherung von Ladungseinheiten auf Paletten mit Stretchfolie gehört zu den gebräuchlichsten Methoden. Der globale Verbrauch wird auf etwa 7 Millionen Tonnen pro Jahr geschätzt, wobei Stretchfolie 80 % davon ausmacht. Die Folie ist am effektivsten, wenn sie während der Anwendung sofort gedehnt wird, weil das Rückstellkräfte erzeugt.

Eine Kreuzwicklung mit 8-12 Umwicklungen am Fuß der Palette ist für optimale Stabilität empfohlen. Kunststoff-Umreifungsbänder bieten zusätzliche Sicherheit und können, abhängig von ihrer Konstruktion, selbst Stahlbändern in Bezug auf die Festigkeit nicht nachstehen.

Spezialverpackungen für industrielle Güter

Der Schutz vor äußeren Einflüssen und die Gewährleistung von Sicherheit während Transport und Lagerung sind die Hauptaufgaben von Industrieverpackungen. Abhängig von den Anforderungen wird ein- bis dreiwellige Wellpappe zusammen mit Schaumstoff oder Luftpolsterfolie eingesetzt.

Individuell angepasste Verpackungen, wie VCI-beschichtete Hüllen für Metallteile oder hybride Lösungen aus verschiedenen Materialien, bieten spezialisierten Schutz für bestimmte Industriegüter. Um sicherzustellen, dass Produkte während des gesamten Transportwegs unversehrt und haltbar bleiben, sind diese Verpackungen von Bedeutung.

So funktioniert effektiver Transportschutz in der Praxis

Professioneller Transportschutz umfasst weit mehr als nur die Auswahl der richtigen Materialien; er erfordert ein durchdachtes Zusammenspiel verschiedener Elemente. Aus der Sicht erfahrener Logistiker ist die Transportsicherung ein ganzheitliches System, das von der Planung bis zur Auslieferung reicht.

Berücksichtigen Sie den Ladungsschwerpunkt und die Verteilung

Eine richtige Platzierung des Ladungsschwerpunkts ist essenziell für die Sicherheit im Straßenverkehr. Zunächst einmal: Die maximale Nutzlast eines Fahrzeugs darf nur dann komplett ausgeschöpft werden, wenn der Schwerpunkt in einem bestimmten Bereich der Ladefläche liegt.

Um die volle Nutzlast eines typischen dreiachsigen LKWs ausnutzen zu können, muss der Ladungsschwerpunkt oft in einem kleinen Bereich von etwa 0,6 m der Ladeflächenlänge liegen. Mit einem Lastverteilungsplan lässt sich der optimale Bereich bestimmen und können Achslastüberschreitungen vermieden werden, die Reifen und Achsen schädigen und das Fahr- sowie Bremsverhalten beeinträchtigen können.

Verknüpfung von Verpackung und Sicherung

Die Verpackung ist der erste Schritt zur effektiven Transportsicherung. Güter können durch die ideale Kombination aus Verpackungsmaschine und Verpackungsmaterial transportsicher verpackt werden. Dies ist besonders entscheidend, wenn es darum geht, die EUMOS-Norm umzusetzen, die strenge Anforderungen an die Kräfte stellt, denen eine Ladung standhalten muss.

Die Transportsicherung beinhaltet zudem alle technischen und organisatorischen Maßnahmen, die Stöße, Vibrationen und Druckbelastungen kontrollierbar machen.

Schutz vor Temperatur und Feuchtigkeit

Ein stetig optimales Mikroklima ist für temperaturanfällige Waren unerlässlich. Beim temperaturgeführten Transport bleiben Produkte während jeder Phase der Beförderung unter genau festgelegten thermischen Bedingungen.

Die Weltgesundheitsorganisation legt fest, dass temperaturgeführte Transporte bestimmte Kriterien erfüllen müssen, wie eine Temperaturgenauigkeit von 0,5 Grad Celsius. Außerdem sind Transportunternehmen verpflichtet, eine Temperaturdokumentation mit mindestens sechs Aufzeichnungen pro Stunde zu erstellen.

Überwachung via GPS und Kontrolle durch digitale Mittel

Die Sicherung von Transporten wird durch moderne Technologien grundlegend verändert. Die Ortung via GPS ermöglicht es Disponenten, den Standort und die Route des Transportfahrzeugs in Echtzeit zu verfolgen. So werden die Ankunftszeiten genauer und es gibt einen überlegenen Überblick über die Bewegungen der Fahrzeuge.

Fortschrittliche Systeme wie all:trace beinhalten sogar Bluetooth-Sender, die sperrende Elemente direkt ans Fahrzeug identifizieren und bei Bedarf eine Meldung senden, falls eines fehlt. Auch digitale Checklisten und Telematik ermöglichen eine lückenlose Dokumentation der Ladungssicherung und können sogar als Bestandteil vordefinierter Workflows zur Voraussetzung gemacht werden, um eine Tour überhaupt zu starten.

Typische Fehler und wie Experten sie umgehen

Schätzungen zufolge ist jeder fünfte LKW-Unfall auf unzureichende oder fehlende Ladungssicherung zurückzuführen. Die besorgniserregenden Statistiken verdeutlichen, dass selbst erfahrene Transporteure Fehler begehen. Allerdings umgehen professionelle Unternehmen durch eine konsequente Qualitätssicherung typische Fallstricke.

Unzutreffende Auswahl der Sicherungsmittel

Einer der häufigsten Fehler ist es, ungeeignete oder beschädigte Hilfsmittel zu verwenden. Erfahrene Leute wissen: Ein beschädigter Zurrgurt stellt ein großes Sicherheitsrisiko dar und muss ohne Zweifel ausgemustert werden. Es wird besonders problematisch, wenn für schwere Ladung unzureichende Sicherungsmittel wie das „grüne Netz“ eingesetzt werden, das nur für leichtes Transportgut geeignet ist.

Mangelnde Schulung der Mitarbeiter

In vielen Unternehmen gibt es keine regelmäßigen praktischen Trainings. Untersuchungen belegen jedoch, dass die Mehrheit der Fehler bei der Ladungssicherung auf falsche Entscheidungen von Menschen zurückzuführen ist. Deswegen setzen Fachkräfte auf qualifizierte Schulungen nach der VDI-Richtlinie 2700a, die zwischen 300 und 600 Euro pro Teilnehmer kosten. Man kann die schnell amortisierte Investition erkennen, wenn man Bußgelder und Transportschäden vermeidet.

Unzureichende Dokumentation und Belege

Eine unvollständige transportrechtliche Dokumentation kann ernsthafte Konsequenzen zur Folge haben. Professionelle Transportunternehmen nutzen standardisierte Abläufe und setzen moderne Softwarelösungen zur automatisierten Dokumentenprüfung ein. Ein besonders wichtiger Aspekt: die lückenlose Dokumentation aller umgesetzten Sicherheitsmaßnahmen.

Überladung und ungleiche Gewichtsverteilung

Fahrzeuge, die überladen sind, haben eine langsamere Reaktion, eine mindere Bremsperformance und sind deutlich schwerer zu kontrollieren. Eine Überladung über längere Zeit kann zudem Radaufhängung, Bremsen oder Achsen schädigen.

Deshalb beobachten erfahrene Logistikfachleute mit großer Sorgfalt:

  • Vermeidung von Schlingern durch gleichmäßige Lastverteilung
  • Richtige Platzierung des Schwerpunkts
  • Regelmäßige Überprüfung des Reifendrucks und der Ladungssicherung

Transportsicherung als Zeichen von Qualität

Es ist offensichtlich, dass Transportsicherung weit über die einfache Erfüllung gesetzlicher Vorgaben hinausgeht. Es ist offensichtlich, dass Unternehmen, die professionell arbeiten wollen, ihre Vorgehensweise systematisch und durchdacht gestalten müssen, wie die vorgestellten Methoden und Materialien belegen. Während mangelhafte Sicherung jährlich Millionenschäden verursacht, setzen Profis gezielt auf hochwertige Sicherungsmittel und regelmäßige Schulungen für ihre Mitarbeiter.

Es ist besonders bemerkenswert, wie verschiedene Faktoren zusammenwirken. Ein sicheres Transportkonzept basiert auf der richtigen Auswahl von Zurrgurten, Kantenschutz und Antirutschmatten, ergänzt durch eine korrekte Ladungsverteilung. Ferner leisten moderne Überwachungstechnologien wie GPS-Tracking einen erheblichen Beitrag zur Optimierung der gesamten Transportkette.

Die Wahrheit ist jedoch, dass selbst die erfahrensten Transporteure gelegentlich Fehler machen. Eine falsche Materialauswahl, mangelnde Schulung oder nachlässige Dokumentation gefährden nicht nur die transportierte Ware, sondern letztlich auch Menschenleben. Professionelle Unternehmen heben sich durch ihre stetige Qualitätssicherung und vorausschauende Planung ab.

Am Ende des Tages ist es eine gute Entscheidung, in hochwertige Transportsicherung zu investieren - es bringt mehrere Vorteile mit sich. Einerseits vermeidet sie durch das Verhindern von Schäden und Bußgeldern erhebliche Kosten. Auf der anderen Seite ist sie ein wichtiger Faktor für die Verkehrssicherheit und stärkt das Vertrauen der Kunden. Der Schutz von Menschen, Material und Umwelt sollte aus diesem Grund für jedes Unternehmen an oberster Stelle stehen. Es ist nur mit diesem umfassenden Ansatz möglich, dass auch in Zukunft 97,5% aller Transporte sicher ihr Ziel erreichen.

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